Die Vorurteile
In Portugal scheint die Sonne. Immer. Auch im Winter. Tagsüber sowieso. Wenn sie nachts nicht scheint, ist das ein Versehen. Dafür wärmt der Mond. Das muss er ja, schließlich sind die Temperaturen in Portugal immer angenehm. Gerade am Meer. Sollte es ausnahmsweise mal regnen, ist auch der Regen warm.
Ist Portugal in die Tropen umgezogen? Manche gehen davon aus. Wir hatten schon Gäste, die sich vor dem Kamin in Tank-Tops und Bermudas warmgezittert haben, weil sie keine andere Kleidung im Koffer hatten. Andere, die im Winter ebenfalls mindestens 25 Grad haben wollten und eine 45-Kilo-Flasche Butan in einer Woche verfeuert haben – damals hatten wir noch Gasheizung. Normalerweise reicht die Flasche ein Jahr. Schließlich ist das Wetter in Portugal immer trocken und schön.
Atlantisches Klima
Zum Glück ist das alles falsch – sonst wäre Portugal längst versteppt oder zur Wüste geworden. Natürlich regnet es, vor allem im Winter. Und je weiter Sie nach Norden kommen, umso mehr. Von Irgendwoher müssen die Flüsse Wasser bekommen, sich die Seen und Stauseen füllen, nach einem trockenen Sommer alle Pflanzen wieder sprießen. „Irgendwoher“ ist oft der Atlantik. Der bringt die höchsten Wellen der Welt für die Surfer vor Nazaré. Fiesen Nordwestwind. Und häufig auch Regen, manchmal viel.
Der kühle Wind vom Atlantik kann Sie auch im Hochsommer abends und nachts dazu bringen, sich einen Pullover zu holen, um auf der Terrasse bleiben zu können. Davon bleibt meist nur der Algarve verschont und auch hier nur der „Sotavento“, die Gegend hinter dem Wind. Ganz im Süden, sie beginnt erst hinter Albufeira und erstreckt sich bis zur spanischen Grenze nach Osten.
Lassen Sie sich nicht erzählen, dass sie im portugiesischen Winter keine Heizung brauchen. Doch, die brauchen Sie. Nein, das Feuer im Kamin im Wohnzimmer ist zwar romantisch und sie können damit auch gut diesen Raum heizen. Und Ihr Bad? Oder das Schlafzimmer? Achten Sie beim Hauskauf in Portugal immer auf Heizung und Isolation. Oder rechnen Sie zumindest damit, dass Sie investieren müssen, wenn beides noch nicht vorhanden ist.
Portugal: Ideal zum Überwintern
Regen, niedrige Temperaturen, kalte Nächte – warum sollten Sie dann auch den Winter in Portugal verbringen?
Fangen wir mal mit dem Gegenentwurf an: Ein trister Novembertag, der grau anfängt und grau bleibt. Der Regen kommt – gerade in Hamburg – schräg von unten. Ich fluche auf dem Fahrrad, weil ich zu faul war, die Plastikhose überzuziehen. „So schlimm wird es nicht werden!“ war der Gedanke. Doch wird es. Dreißig Jahre Erfahrung mit dem norddeutschen Klima, ich müsste es wissen. Einige Jahre weniger, weil ich schon vor mehr als zehn begonnen habe, im November oder Februar von Portugal aus zu arbeiten, wenn irgend möglich.
Hell, angenehme Temperaturen und 300 Sonnentage
Warum den Winter in Portugal im Winter? Da gibt es viele Argumente:
- Es wird tagsüber hell.
Selbst an regnerischen Tagen verziehen sich die Wolken immer mal wieder und Sie können, ob warm eingemummelt oder über Mittag sogar im T-Shirt, ein Stündchen in die Sonne blinzeln. - Die Tage sind länger.
Auch wenn es „nur“ zwei Stunden mehr sind, eine am Morgen, eine am Abend. Das macht was aus, wenn Sie aus Deutschland gewohnt sind, das Licht erst um halb neun aus- und um halb vier schon wieder einzuschalten. - Der portugiesische Winter dauert nur drei Monate.
Dezember, Januar, Februar. Ende. Der März ist ein Frühlingsmonat, in dem die Natur explodiert und im November können die Tageshöchsttemperaturen noch gut 25 Grad erreichen. - Zehn Grad mehr.
Im Schnitt können Sie davon ausgehen, dass der Winter in Portugal etwa 10 Grad wärmer ist als in Deutschland. Am Meer sinken die Temperaturen höchst selten auf den Gefrierpunkt und auch im Binnenland passiert es nur wenige Tage im Jahr. (Mal abgesehen bspw. von der Serra de Estrela im Nordosten. Dort schneit es auch und Sie können sogar Ski fahren. – noch ein Argument für den Winter in Portugal, Sie müssen noch nicht mal darauf verzichten.) - Entspanntes Leben.
Die Sommertouristen sind weg, Sie müssen im Restaurant nicht reservieren, können bei angenehmen Temperaturen Ihren Interessen nachgehen. Vom Ausflug über den Strandspaziergang, vom Gärtnern bis zum Besuch von Sehenswürdigkeiten und Museen. - Sie kriegen keinen Sonnenbrand.
Okay, ich höre schon auf. Aber dass im Süden Portugals an 300 Tagen die Sonne scheint, muss ich noch erwähnen. Und selbst, wenn es mal regnet, gibt es immer Hoffnung:
Zu meinem Service gehört auch Sie zu beraten, wie Sie in Portugal effizient heizen.
0 Kommentare